EINHEIT
EINHEIT
Was Worte letztlich nicht sagen können...
...spricht die Sprache eines Bildnisses. Wo ist das Bild? Wo entsteht es? Im Geiste des Künstlers? Beim Farbauftrag zwischen Pinsel und Leinwand? Im Auge des Betrachters und der Interpretation seines Empfindens?
Die Antwort ist Ja! In all dem. Genauer gesagt: in der Einheit all dessen,...
was Worte letztlich nicht sagen können...
Einheit: Nichts...Neues...
Ob Hermann Hesse, Thich Nhat Hann oder Samarpan..., viele Menschen haben Seiten und Bücher zur Einheit des Menschseins gefüllt. Das Thema ist also weder neu noch besonders exotisch. Es ist vielmehr so alt wie die Menschheit selbst und ihr Empfinden von Getrenntheit. Darum fühlt sich auch jeder Mensch aufs Neue von diesem uralten Mythos im Innersten stets aufs Neue tief berührt. Wohl letztlich alle Menschen, die sich aufmachten um nach dem Großen Glück zu streben, dürften am Ende erkennen, dass äußerliche Reichtümer wie Geld, attraktive Gestalt, Ruhm und Erfolg nur zeitweilig zufrieden machten - den inneren tiefsten Frieden können sie nicht darin finden.
In dieser gemeinsam erwachsenen Einsicht machen sich immer mehr Menschen auf den Weg, ihr Bewusstsein zu verändern, zu erweitern, zu vertiefen, zu erheben. Ein jeder nach seiner Entsprechung, ganz gleich ob in den Angeboten einer Religion oder Philosophie, oder den praktischen Übungen wie z.B. Yoga, oder wie die meditativen Begegnungen im Satsang...überall will “Mensch” sich selbst in seiner Einheit wieder finden.
Einheit, was ist das überhaupt?
Eine definierende Annäherung dafür könnte lauten:
“Einheit ist ein tiefes
Verbunden-,
Vernetzt-,
Eingebettet-,
Gebundensein mit dem Leben, mit sich selbst also einfach mit dem Ganzen in all seiner vergänglichen Vielfalt.”
Wie sich Einheit anfühlt...
Das weiß eigentlich jedes Kind.
Der innere empfundene Zustand von Einheit macht zutiefst friedvoll, liebevoll und mild.
Erst die innere Entzweiung von “ich und du” initiiert den Kampf mit dem vermeintlich anderen und letztlich mit sich selbst. Alle Rivalitäten im Leben von Gesellschaft, Wirtschaft, Politik zeugen von dieser Dualität. Die gute Nachricht lautet, dass die Liebe hier nicht endet, sondern, dass lediglich der Blick für die Liebe verstellt ist. Wieder in die Einheit der Liebe zurückzukehren ist Kinderleicht und jeden Moment möglich. Und immer nur: genau in diesem Moment.
Einheit, weltweit...
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Weltweit trägt uns alle diese eine Erde.
Weltweit fließt in all den individuellen menschlichen Formen und sogar in jeder Pflanze und in jedem Tier dieses eine Leben.
Weltweit existiert derselbe Wunsch, glücklich zu sein und Leid zu vermeiden, geliebt zu sein.
Weltweit durchfließt uns der gleiche Strom an Gefühlen, wie Angst und Sorge, Neid, Wut, Schmerz und Freude.
Weltweit erfährt jeder Mensch Begrenzungen.
Weltweit hat jeder Mensch sein Los zu erfüllen und seine Geschichte zu erleben.
Dies eint uns zutiefst!
Weltweit existiert niemand aus sich selbst heraus. Immer offenbart die Vielfalt an Bedingungen, wer wir gerade und im Grunde sind: ein “Ausdruck an Leben in menschlicher Gestalt.”
Weltweit wirkt, handelt oder schafft niemand aus sich selbst heraus. Eher benötigt es das Zusammenwirken aller Bedingungen, die Handeln ermöglichen.
Weltweit benötigen wir einander, sind abhängig von einander, auch wenn nicht jeder dieses immer für sich anerkennen mag.
Kein Bissen zu Essen, kein Schluck zu Trinken, ohne dass eine Vielzahl von Menschen und Wesen ihren Teil dazu beitrugen, damit wir es Tag für Tag genießen dürfen. Dies zu erkennen, bedeutet, sich von der Illusion zu lösen, die uns vom Erkennen der tatsächlichen Einheit trennt.
Die Illusion namens Dualität...
Ich - Du
Schuld - Unschuld
Recht - Unrecht
Opfer - Täter
Mächtiger - Ohnmächtiger
Gewinner - Verlierer
größer - kleiner
reicher - ärmer
mag ich - mag ich nicht
will ich - will ich nicht
Deutscher - Ausländer
Mann - Frau
Iraner - Iraker...
Ist es möglich, dass sich die Probleme unserer Zeit ohne unser Dazutun “einfach von selbst” lösen könnten? In der Tat, es löst sich von selbst: wann immer unser Bewusstsein in der Einheit ruht!
Das Große beginnt klein...
Kann ein einzelner Mensch die Richtung des Weltgeschehens verändern? Hat ein einzelner Mensch nur aus sich selbst heraus die Macht einen anderen Menschen zu kontrollieren und zu manipulieren? Dafür braucht es immer zwei Parteien. Ein Anteil der die Macht und Kontrolle überträgt und ein anderer, der sie an sich nimmt. Nur dann kann eine solche Übereinkunft getroffen werden.
Vielmehr läge ein solches zu wollen, wieder nur dem Verstandesbewusstsein der Trennung zugrunde. Nur: wir haben im Grunde keinen Einfluss auf das Weltgeschehen. Wir besitzen keine Macht, andere Menschen zu kontrollieren und zu verändern. Vielmehr läge ein solches zu wollen, wieder nur dem Verstandesbewusstsein der Trennung zugrunde. Es nährt ausschließlich die gedanklichen Spiele von “richtig und falsch, besser und schlechter...”
Worin zeigt sich also unsere einzige Macht? Vielleicht einfach, sich dem Leben zu öffnen, der Einheit zu öffnen. JETZT, HIER, da zu sein, in all dem, was der Moment uns schenkt.
An diesem Punkt endet das Regime des berechnend denkenden Verstandes. In diesem Moment entfaltet sich das Bewusstsein in seiner Ursprünglichkeit und ist bereit, wieder mit der Einheit in Kontakt zu sein - fühlend, mitempfindend, einfach davon berührt zu sein...